Schreiben in Blindenschrift gegen Kürzungen

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Braillebuchstaben
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Bild: omp

Magdeburg (kobinet) Der Kampf gegen die Kürzung des Blinden-, Sehbehinderten- und Gehörlosengeldes in Sachsen-Anhalt ist nicht vorüber. Zwar gab es in letzter Zeit Signale aus der Politik, die Kürzungspläne seien vom Tisch. Den Worten folgten aber keine Taten. Am 30. Oktober wird der Ausschuss für Finanzen des Landtages von Sachsen-Anhalt unter anderem entscheiden, ob die geplanten Kürzungen zurückgezogen werden. Der Blinden- und Sehbehinderten-Verband Sachsen-Anhalt (BSVSA) versendete dazu ein Schreiben in Blindenschrift an die Ausschussmitglieder. Der Verband will zeigen: Betroffene brauchen das Blindengeld – und endlich Klarheit von Seiten der Regierung.

"Die Abgeordneten werden Hilfe oder ein Blindenschrift-Alphabet brauchen, um das Schreiben zu übersetzen. So können sie sich für einen kurzen Moment in die Lage eines blinden Menschen versetzen, der ständig auf Assistenz und Hilfsmittel angewiesen ist – und damit auf das Blindengeld", erläutert die BSVSA-Vorsitzende Christel Pildner. Seit Wochen wird wiederholt von Abgeordneten der großen Koalition in Sachsen-Anhalt angekündigt, dass die Kürzungspläne kassiert werden sollen. Zuletzt äußerte sich Justizministerin Prof. Dr. Angela Kolb (SPD) dazu in klaren Worten: "Es wird keine Kürzungen geben." Der BSVSA drängt nun darauf, dass die Versprechen in einem Änderungsantrag umgesetzt werden. "Wir lassen uns nicht länger vertrösten", betont Christel Pildner.

Link zu Hintergrund-Informationen zum Blindengeldkampf in Sachsen-Anhalt