Leicht dabei auf Seite 3

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

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Bild: Eule - ZsL Mainz

Mainz (kobinet) Seit 2001 gibt es in jedem Jahr einen "Tag der deutschen Sprache". In diesem Jahr ist dies der 13. September. Eule. Büro für leichte Sprache, Mainz, möchte an diesem Tag auch für die Leichte Sprache werben und hat sich dafür eine besondere Aktion überlegt. Über die Hintergründe sprach kobinet-Redakteur Ottmar Miles-Paul mit André Schade, der Eule. Büro für leichte Sprache in Mainz leitet.

 

kobinet-nachrichten: Wie kommt ihr darauf, den Tag der deutschen Sprache mit Leichter Sprache in Verbindung zu bringen?

André Schade: Beide haben zum Teil übereinstimmende Ziele. Das sieht man ganz gut in der untenstehenden tabellarischen Gegenüberstellung. So heißt es zum Beispiel bei den Zielen des Tages der deutschen Sprache: "für den Gebrauch von gutem und verständlichem Deutsch in Wort und Schrift werben". Und genau das will die Leichte Sprache ja auch.

kobinet-nachrichten: Wie soll eure Aktion aussehen?

André Schade: Die Idee ist, dass sich Zeitungen bereit erklären, am 13. September eine ihrer Seiten in Leichter Sprache herauszubringen. Schön wäre natürlich, wenn die Aktion bundesweit durchgeführt werden würde. Dann könnte der "Tag der deutschen Sprache" auch zum Tag der Leichten Sprache werden. Je mehr wir sind, desto mehr erreichen wir für die Sache der Leichten Sprache.

kobinet-nachrichten: Was habt ihr bislang unternommen?

André Schade: Wir haben 25 Büros für leichte Sprache in ganz Deutschland angeschrieben und sie gebeten, sich an der Aktion zu beteiligen und "ihre" jeweilige Tageszeitung für die Aktion zu begeistern. Die Kontaktaufnahme mit einer der hiesigen Tageszeitungen, der Allgemeinen Zeitung Mainz, war erfolgreich. Die zuständige Redakteurin will für das Thema die Seite 3, Rubrik "Hintergrund", reservieren. Da wird es Ende August zu einem Gespräch über die inhaltliche Gestaltung der Seite kommen.

Außerdem haben wir den Verein Deutsche Sprache über unsere Aktion informiert. Auch von dort kam eine positive Resonanz. Für den Verein ist das Thema Leichte Sprache ja auch nicht neu – Mensch zuerst in Kassel war einer der Preisträger des Kulturpreises Deutsche Sprache im Jahr 2009. Die damalige Jury sah in der Leichten Sprache "einen substantiellen Beitrag zur Förderung der deutschen Sprache, nämlich im Hinblick auf ihre Verständlichkeit".

kobinet-nachrichten: Was sagen andere Büros für Leichte Sprache zu eurer Aktion?

André Schade: Bis jetzt haben wir noch nicht so viele Rückmeldungen. Das liegt wohl zum Teil an der Urlaubszeit und auch daran, dass der Tag der deutschen Sprache erst Mitte September ist. Wir denken aber, dass man den Zeitungen genügend Vorlauf geben sollte, um sich mit der Idee zu beschäftigen. Sonderthemen stehen zumeist schon lange fest, und wir möchten ja, dass es genau am 13. September mit einer Veröffentlichung klappt. Wir werden also den Aufruf noch einmal erneuern, und vielleicht trägt ja auch der Artikel hier bei den kobinet-nachrichten zusätzlich zur Motivation bei.

 

 

Tag der deutschen Sprache

 

 

Leichte Sprache

 

„… Sprachbewusstsein schaffen und festigen, das den unkritischen Gebrauch von Fremdwörtern eindämmt“

 

Sprachbewusstsein für die Bedarfe von Menschen mit Lernschwierigkeiten schaffen; zum Beispiel den Gebrauch von Fremdwörtern vermeiden, sofern sie nicht übersetzt werden

 

 

„… den Sinn für die Ausdruckskraft der deutschen Sprache wecken“

 

 

„… den Sinn für die Ausdruckskraft der deutschen Sprache wecken“
(auch schwierige und umfassende Texte können mit leicht verständlichem Ausdruck dargestellt werden)

 

 

„die Wichtigkeit guter muttersprachiger Kenntnisse für alle Lebensbereiche hervorheben“

 

 

die Bedeutung leicht verständlicher Sprachkenntnisse und –weise (Muttersprache) für alle Lebensbereiche hervorheben

 

„für den Gebrauch von gutem und verständlichem Deutsch in Wort und Schrift werben“

 

 

„für den Gebrauch von gutem und verständlichem Deutsch in Wort und Schrift werben“

 

„einmal im Jahr zum Nachdenken sowie zum persönlichen und öffentlichen Meinungsaustausch über die deutsche Sprache anregen“

 

 

„… zum Nachdenken sowie zum persönlichen und öffentlichen Meinungsaustausch über die deutsche Sprache anregen“

 

Quelle der Zitate:        www.vds-ev.de