Burg Landshut muss umfassend barrierefrei werden

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Burg Landshut Ruine mit Baukran
Burg Landshut Ruine mit Baukran
Bild: Frank Schäfer

Bernkastel-Kues (kobinet) Frank Schäfer ist ein Fan von Burgen und hat schon viele mit seinem Rollstuhl erkundet. Seit Jahren setzt er sich dafür ein, dass die Burg Landshut Ruine, die sozusagen vor seiner Haustür liegt, endlich umfassend barrierefrei wird. Hier gibt es derzeit konkrete Chancen, aber auch noch Herausforderungen, denn bisher ist noch nicht in Sicht, dass ein zweiter, dringend nötiger Aufzug, beim Umbau eingebaut wird.

"Gleich zu Beginn des neuen Jahres gibt es schon die erste Herausforderung: aktuell wird bei uns in Bernkastel-Kues die Burg Landshut Ruine für über zwei Millionen Euro saniert. Zum Erreichen der Burg wurde bereits außerhalb ein Aufzug installiert und Rampen zur Burg angebracht. Über diesen Weg ist auch das Restaurant innerhalb der Burg erreichbar. Dieses Restaurant mit Terrasse ist im Bestand und wird fast vollständig erneuert. Die Terrasse befindet sich oberhalb des Restaurants. Von dort hat man die schönste Aussicht flussabwärts und -aufwärts der Mittelmosel. Auf der Ebene der Terrasse ist ein Kaminzimmer geplant. Und weiter könnte auf dieser Ebene eine barrierefreie Toilette erbaut werden, denn die eigentlich geplante Toilette im Erdgeschoss entspricht nicht den DIN-Normen und ist so nicht für alle barrierefrei nutzbar. Außerdem müsste man zum Erreichen der Toilette mit einem Rollstuhl, ausgehend von der Gaststätte aus, erst nach außen über den nicht geschützten Innenbereich und dort mit Hilfe eines geplanten Plattformliftes eine Ebene höher gelangen, um die Toilette zu erreichen. Bei schlechtem Wetter würde dies 'besonders viel Spaß' bereiten", berichtet Frank Schäfer über den aktuellen Stand der Planung.

Leider ist aber bisher die Terrasse im 1. Stock nur über eine Treppe erreichbar und von den Verantwortlichen wird bisher keine Notwendigkeit darin gesehen, die Terrasse barrierefrei erreichbar zu gestalten. Wenn genügend Fördermittel (mindestens 90 Prozent) zur Verfügung stünden, könnte man über das Erbauen eines 2. Aufzuges sprechen, hat Frank Schäfer zur Antwort bekommen. Auch der Landesbehindertenbeauftragte von Rheinland-Pfalz, Matthias Rösch, der im November vor Ort mit Vertretern der Stadt über diesen Sachverhalt gesprochen hat, erachtet den Einbau des weiteren Aufzugs als notwendig, damit möglichst alle die Aussicht der Terrasse genießen können und um die Attraktivität der Burg zu steigern. Die geforderte Finanzierung konnte er jedoch nicht zur Verfügung stellen.

Da die Bauarbeiten an der Burg derzeit ohne Pause weitergehen sollen, soll in dieser Woche noch eine Entscheidung getroffen werden, ob der geforderte Aufzug kommt oder nicht. Frank Schäfer, dem dieses Projekt sehr am Herzen liegt und der sich in der Empowerment Schulung "Stärker werden und etwas verändern" immer wieder Argumente zur Erreichung seines Ziels geholt hat, hofft noch auf eine Lösung in letzter Minute. Alles andere wäre für ihn und viele andere, die sich für die barrierefreie Burg einsetzen, äußerst traurig, wie er den kobinet-nachrichten auf Anfrage berichtete.