Trauer in Regensburg um bayerischen Kämpfer

Veröffentlicht am von Andreas Vega

Kreuz der Traueranzeige
Kreuz der Traueranzeige
Bild: NETZWERK ARTIKEL 3

München (kobinet) In Regensburg trauert Phoenix um seinen „Gründungsvater und langjährigen Geschäftsführer“. Bernd Jacobus verstarb am 12.8.2016 nach schwerer Krankheit. Die traurige Nachricht über seinen Tod erreichte die kobinet Nachrichten erst jetzt.

Über zehn Jahre lang lenkte Bernd Jacobus die Geschicke als Geschäftsführer des Regensburger Vereins Phoenix e.V. Diesen hatte er selbst mit dem auch selbst behinderten Juristen Armin Fillinger ins Leben gerufen. Angefangen hatten die beiden 1990 mit einer kleinen Initiative. Daraus wuchs stetig die Idee, dass Menschen mit Behinderung selbstbestimmt in der eigenen Wohnung mit persönlicher Assistenz selbstbestimmt leben können. Mit viel Engagement und Kraft baute Jacobus Phönix als Beratungsstelle mit einem anhängenden ambulanten Dienst auf, der nach den Prinzipien der Selbstbestimmung persönliche Assistenz anbietet. Mittlerweile arbeiten für Phoenix e.V. 150 Angestellte, die meisten im „Pflegedienst“.

Auch auf bayerischer Ebene wird Jacobus fehlen. Er war treibende Kraft bei der Gründung des bayerischen Landesverbandes ISL Bayern e.V.. Sein Ansinnen war die Interessenvertretung von „Selbstbestimmt Leben“, den Kampf um Teilhabe und Chancengleichheit, sowie das Recht auf Wohnen in den eigenen vier Wänden in der bayerischen Landespolitik voranzutreiben.

Nach einem Generationenwechsel bei Phoenix e.V. zog sich Jacobus aus diesem Verein vollständig zurück und gründete das ZSL Regensburg, für das er bis zu seinem Tod aktiv gewesen ist.