Roland Walter bei Festival auf Rittergut dabei

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Porträt von Marie Golüke
Porträt von Marie Golüke
Bild: E.whiterose-photography

Dahnsdorf (kobinet) Marie Golüke arbeitet als freie Performerin. Sie organisiert und iniitiert seit 2013 das “Festival Für Freunde” in Dahnsdorf, Brandenburg. Das Rittergut in Dahnsdorf ist auf dem ersten Blick nicht zu 100 Prozent barrierefrei. Aber Inklusion beginnt nach Ansicht von Roland Walter im Kopf und im Herzen. So bemühen sich die Techniker des "Festivals für Freunde", das Gelände weitgehend behindertenfreundlich herzurichten. Die Veranstalter laden immer wieder auch Künstler mit Einschränkungen ein. Der Performer und Inklusionsbotschafter Roland Walter ist von Anfang an bei dem Festival dabei und wirkt auch dieses Jahr beim Festival im August mit Performances mit.

In diesem Jahr findet das Festival zum fünften Mal statt. Aus diesem Anlass hat Roland Walter als Inklusionsbotschafter das Festival in seinem Aktionsplan aufgenommen. Er bekam im Rahmen seines Stipendiums im Rahmen eines von der Aktion Mensch geförderten Projektes von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) die Zusage, dass er das Festival dieses Jahr mit 250 Euro unterstützen kann. Es findet vom 3. bis 6. August statt.

Mit Marie Golüke sprach Roland Walter:

Roland Walter: Marie, es ist schön, dass du bei deiner Arbeit Menschen mit Einschränkungen im Blick hast. Wie kam es dazu?

Marie Golüke: Ich lernte dich vor Jahren kennen! Da fing alles an. Ich machte mir Gedanken über Menschen mit Einschränkungen und kam zu dem Entschluss, dass es ja auch "normale" Menschen sind mit positiven und negativen Seiten. Es gibt keine Unterschiede, außer den, dass jeder Mensch einzigartig ist. Beim Festival kommt es darauf an, allen eine Chance zu geben. Im Blick hatte ich vor allem Leute, die noch keine Gelegenheit hatten auf einem Festival oder vor großem Publikum aufzutreten. Meine Freunde :-) Mittlerweile geht es über meine Freunde heraus, was aber sehr schön ist. Wir sehen beim Festival alle als gleich an und beurteilen nur die küsntlerische Arbeit und die Idee. Nicht den Menschen. Hinzu kommt, dass der Bruder unserer Techniker auch eine Einschränkung hat und wir deswegen sensibel dafür sind und darauf achten, dass Menschen mit Beeinträchtigungen nicht hinten runter fallen. Hinzu kommt, dass es so viele unterschiedliche EInflüsse und Gedanken auslöst, wenn unterschiedliche Menschen aufeinander treffen. Es ist für alle sehr inspirierend. Am wichtigsten ist jedoch: Wir machen Menschen mit Einschränkungen nicht zu anderen Menschen, sondern wir denken gar nicht, dass es Unterschiede gibt. Das macht die Zusammenarbeit so vielfältig und wunderbar.

Roland Walter: Was sind deine weiteren Ziele bei dem Festival?

Marie Golüke: Na immer weiter zu machen. Jedes Jahr ein Festival. Gerne würden wir noch mehr Performer mit Einschränkungen einladen, weil es die Zuschauer berührt und sie sich damit auseinander setzen können. Wir laden Künstler ein, die Themen angehen, über die sonst keiner spricht. Das macht es so spannend. Auf längere Sicht, würden wir das Festival gerne ausbauen und irgendwann eine Künstlerresidenz anbieten. Auch für Menschen mit Einschränkungen. Wir arbeiten gerade daran, eine passende Location zu bekommen. Wir möchten die Menschen sensibilisieren, sich auch mit Menschen mit Einschränkungen zu beschäftigen und sie als gleichwertig und normal anzusehen. Das Ziel ist es, dass man irgendwann gar nicht mehr darüber nachdenkt, das dort jemand im Rollstuhl ist. Es ist einfach so und gehört zum Leben.