Nachhaken in Sachen Barrierefreiheit

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

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Bild: omp

Bremen (kobinet) Die "Arbeitsgruppe Empowerment" des Landesteilhabebeirates der Freien Hansestadt Bremen führt heute eine Begehung des umgebauten Forums am Wall in Sachen Barrierefreiheit durch. Damit haken Menschen mit unterschiedlichen Behinderungen nach, ob die massive Kritik vom Herbst letzten Jahres zu Verbesserungen geführt hat. Einige Verbände behinderter Menschen hatten damals aufgrund großer Mängel in Sachen Barrierefreiheit beim Umbau des Forums am Wall bei der Bremer Baubehörde Widerspruch gegen die Baugenehmigung eingelegt.

Im insgesamt zwölfseitigen Widerspruch führen die Verbände u.a. aus, dass die gesetzliche Pflicht zur Herstellung von Barrierefreiheit in vielen Bereichen beim Umbau des Forums am Wall verletzt wurde. "Weder die Belange von körperlich beeinträchtigten noch von sinnesbeeinträchtigten Menschen sind bei der Prüfung durch die Baugenehmigungsbehörde beachtet worden", kritisiert Arne Frankenstein vom Landesteilhabebeirat die Umbauarbeiten. Die aufgezeigten Mängel reichen von zu geringen Verkehrs- und Aufenthaltsflächen für RollstuhlnutzerInnen, über das Fehlen eines taktilen Leitsystems für blinde und sehbehinderte Menschen, bis hin zu echten Gefahren. So führt eine frei schwebende Treppe zu einem Stelzenhaus, in dem sich ein Gastronomiebetrieb angesiedelt hat. Nach DIN-Vorschrift hätte diese Treppe bis zu einer Höhe von 2,30 Metern unterbaut werden müssen, um die Verletzungsgefahren zu minimieren, denen insbesondere blinde und sehbehinderte Menschen ausgesetzt sind, da man sie mit einem Taststock nicht fühlen kann, heißt es in der Presseeinladung für die heutige Begehung.

Neben der Prüfung bei der Begehung, ob mittlerweile Barrieren im Forum am Wall abgebaut wurden, gibt der Jurist Arne Frankenstein auch einen Überblick über den aktuellen Stand des Beschwerdeverfahrens bei der Bremer Baubehörde.