Aktiv in Oberschwaben und am Bodensee

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Stammtisch am 22.9. in Weingarten
Stammtisch am 22.9. in Weingarten
Bild: Oliver Straub

Weingarten (kobinet) Die Region Oberschwaben und am Bodensee gehört bestimmt nicht zu den Orten in Deutschland, die durch besondere Initiativen in Sachen Inklusion glänzen. Ganz im Gegenteil, weiß der Inklusionsbotschafter Oliver Straub zu berichten, denn deshalb engagiert er sich auch dafür, dass auch in dieser Region eine schlagkräftige Interessenvertretung behinderter Menschen etabliert wird. Vor kurzem gab es dazu einen ersten Stammtisch, am 9. Oktober findet um 19.00 Uhr im alten Ochsen in Weingarten ein weiteres Treffen statt.

"Letzte Woche trafen wir uns zu unserem ersten Stammtisch in Weingarten. 6 Menschen mit Behinderung haben daran teilgenommen, unser Ziel ist es eine Interessenvertretung von Menschen mit Behinderung in Form eines Vereins im Raum Oberschwaben Bodensee zu gründen. Nach einer Vorstellungsrunde unterhielten wir uns über die Probleme, an die Menschen mit Behinderung hier oft stoßen. Barrierefreier Wohnraum sowie das Thema Assistenz waren unsere Hauptthemen. Die TeilnehmerInnen beklagten sich zum Beispiel über eine große Einrichtung in Ravensburg, die sich neuen barrierefreien Wohnraum sofort unter den Nagel reißt, um diesen in Form eines betreuten Wohnens wieder Menschen mit Behinderung weiter vermieten zu können. Personen, die auf Assistenz angewiesen sind, können dann nur in eine Wohnung ziehen, wenn sie den hauseigenen Pflegedienst in Anspruch nehmen. So ist man auf die Zeiten des Pflegedienstes angewiesen und das Pflegepersonal kann man sich auch nicht aussuchen, dies hat wirklich nichts mit Selbstbestimmung und Assistenz zu tun. Eine Teilnehmerin, die in diesem Betreuten Wohnen lebt, fragte sich, warum die größte Einrichtung für Körperbehinderte in Ravensburg keine Assistenz anbietet, so wie es zum Beispiel die Pfennigparade in München schon seit Jahrzehnten tut. Für die Zukunft möchten wir als interessenvertretung auf solche Probleme aufmerksam machen und Empfehlungen an die Stadt sowie den Einrichtungen weitergeben. Auch die Zusammenarbeit mit anderen BehindertenvertreterInnen sowie den Behindertenbeauftragten der Stadt und dem Kreis finden wir wichtig, um die Inklusion in der Region voranzutreiben", berichtet Oliver Straub.

Neben der politischen Arbeit soll auch eine Beratungsstelle für Menschen mit Behinderung geschaffen werden, die im Sinne des Peer Counseling berät. Das nächste Treffen findet am 9. Oktober um 19 Uhr in Weingarten im alten Ochsen statt. Daran teilnehmen wird auch der Kreisbehindertenbeauftragte Torsten Hopperdietzel, der nach Informationen von Oliver Straub die Idee eines Vereins in der Region für gut und notwendig hält und beim Aufbau unterstützen möchte.