Neues Innenministerium ein Sicherheitsrisiko?

Veröffentlicht am von Franz Schmahl

Bundesinnenministerium im Bau
Bundesinnenministerium im Bau
Bild: sch

Berlin (kobinet) Beim neuen Bundesinnenministerium werden seit Jahren bekannte, schwere Mängel beim Brandschutz und der Barrierefreiheit für Behinderte missachtet – millionenteure Nachbesserungen drohen. Das schrieb die Zeitung "Die Welt" in einem ausführlichen Artikel.

Bei dem 200 Millionen Euro teuren Neubau in Berlin in der Nähe vom Hauptbahnhof gibt es diesbezügliche Planungsversäumnisse. Das geht aus Unterlagen des Ministeriums hervor, die der "Welt" vorliegen und die seit mindestens Februar 2012 auch dem Büro von Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) bekannt sind. Demnach wurden Sicherheitsanforderungen nicht beachtet. So unterschreitet nach dem aktuellen Evakuierungskonzept die Breite der Fluchttreppenhäuser die arbeitsschutzrechtlich vorgeschriebenen Maße.

Aus Kostengründen, zur Vergrößerung der Nutzfläche, so das Blatt, wurden im Verlauf der Planung die Breiten von Türen und Treppenhäusern verringert, was eine Revision des "Evakuierungskonzeptes und der brandschutztechnischen Bewertung der Evakuierungszeiten" aus dem Jahr 2008 notwendig machte. Zwischenzeitlich war sogar die "Separierung" der Behinderten – der Begriff taucht tatsächlich wörtlich in den Planungsunterlagen auf – erwogen worden.

 

Lesermeinungen zu “Neues Innenministerium ein Sicherheitsrisiko?” (1)

Von Joachim Flach

„Beim neuen Bundesinnenministerium werden seit Jahren bekannte, schwere Mängel beim Brandschutz und der Barrierefreiheit für Behinderte missachtet – millionenteure Nachbesserungen drohen.“

Daran sieht man, welchen Stellenwert die Anliegen Behinderter bei Politikern haben.

In Eisenach hat sich Herr Bürgermeister Andreas Ludwig ein Eigentor geschossen. Die Argumente bei der Ausrüstung der Behindertentoilette auf dem Eisenacher Marktplatz sind einfach nur peinlich. Es hieß dort:

„Auf die Notwendigkeit des Einbaus eines solchen Schließsystems in die Toilette am Markt in Eisenach angesprochen, verwies die Stadt auf ihre komplizierte finanzielle Situation. Die benötigten finanziellen Mittel in Höhe von ca. 800 Euro könnte die Stadt nicht aufbringen, heißt es im Bericht von Maik Nothnagel für die kobinet-nachrichten.“

Bei einem Budget von mehreren Millionen Euro ist die Stadt nicht mal in der Lage einen Betrag von 800!!! Euro bereitzustellen!

Ich frage mich, ist das Dummheit oder einfach nur Ignoranz?