Resolution zur Prostitutionsdebatte
Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Bild: omp
Trebel (kobinet) Angesichts der aktuellen Prostitutionsdebatte haben die MitarbeiterInnen des Instituts zur Selbst-Bestimmung Behinderter (ISBB) in Trebel eine Resolution zu der von Alice-Schwarzer angestossenen Prostitutionsdebatte verabschiedet, in der sie das Thema aus der Sicht von im ISBB organisierten Menschen mit Behinderungen beleuchten.
"Das Institut zur Selbst-Bestimmung Behinderter (ISBB) ist eine Selbsthilfeorganisation behinderter und nichtbehinderter Menschen. Seit vielen Jahren organisieren sich behinderte Menschen im ISBB, um die Chancen für ihre sexuelle Lebensgeschichte weiterzuentwickeln. Sie erreichen das oft mit Hilfe sexueller Dienstleistungen. Mit Sexualbegleitungen bietet das ISBB konkrete Handlungsfelder, die viele Menschen brauchen oder brauchen können, um Sexualität zu verstehen und zu entwickeln. Behinderte Menschen in Ländern, in denen die Prostitution verboten ist, haben diese Chancen nicht. Viele werden in die Illegalität gezwungen. Die Alice-Schwarzer-Initiative strotzt vor Vereinfachungen. Wir empfinden sie als gefährlichen Populismus. Selbstverständlich sind auch wir gegen Zwang, Gewalt und Menschenhandel. In unseren Erfahrungen mit Sexualbegleitung schließen sich Prostitution und Gewalt gegenseitig aus. Bei uns verhindert Prostitution Gewalt", heißt es in der Resolution.
Die begonnene Debatte sehen die MitarbeiterInnen des ISBB als Chance, Maßnahmen zu kreieren, die Prostitution und Gewalt trennen, und wirksamer als bisher Gewalt zu verhindern. Ganz praktisch in der sexuellen Begegnung und auch im Bewusstsein der Bevölkerung.