Uwe Schummer will Behinderte in CDU stärken
Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul
Berlin (kobinet) Uwe Schummer wünscht sich, dass das Netzwerk von Menschen mit Behinderung in der CDU Nordrhein-Westfalen Vorbild für die Bundespartei wird. Entsprechende Pläne des Netzwerkes möchte der behindertenpolitische Sprecher der CDU/CSU-Bundestagfraktion aktiv unterstützen.
Bei einem gemeinsamen Gespräch mit den Sprechern des Netzwerks, Dr. Wulf Randhahn und Benjamin Thomas, in Düsseldorf wurden bereits erste Ideen für die bundespolitische Ausweitung besprochen. Über die Gründung weiterer Landesverbände soll schließlich eine bundesweite Vereinigung in der CDU entstehen. "Die bundesweite Vernetzung ist eine große Chance, um Menschen mit Behinderungen eine starke Stimme in der Union zu geben", erklärte Uwe Schummer.
Gerade beim Thema Inklusion sei die Einbindung der Betroffenen Voraussetzung für den Erfolg. Daneben gehörten auch Themen wie die Verbesserung der Unterstützung der Arbeitsagenturen bei der Akquise von Assistenzkräften, die Inklusion in Regelschule oder Förderschule, sowie an den Hochschulen und Beschäftigungschancen für Menschen mit Behinderung im Handwerk Themen, die verstärkt in den Fokus gerückt werden sollten.
Von Lesebrille
Als Idee klingt das gut, nur müssen die hübschen Worte umgesetzt werden. Ich weiss, aus verschiedenen Parteien, wie dick die Bretter im Alltag sein können. Und ich bin mir fast sicher, dass Jedem dazu ein Beispiel einfällt... .
Desweiteren möchte auch ich Herrn Schummer ins Stammbuch schreiben, dass es toll ist, wenn er die fitten Menschen mit ins Boot holt, damit sie für sich selbst sprechen können, es entspricht unserer Forderung "Nichts über uns ohne uns!".
Es ist aber gar nicht so toll, wenn die Menschen mit Schwerstehinderungen, die das nicht können, deren Sprecher Dritte sein und bleiben müssen, mal wieder draussen bleiben müssen.
Ich weiss, dass es das Thema Inklusion komplizierter macht, weil sie alle Menschen einbezieht, aber wer hat uns einen einfachen Plan versprochen?? Denn Inklusion ist eben genau das; eine Abkehr von der Überzeugung, dass die Merheit das Recht habe, bestimmte Menschen "mitspielen" und andere einfach hinunterfallen zu lassen (Sozialdarwinismus).
Die UN-Behindertenrechtskonvention ist Menschenrecht, das weiss auch die CDU, sie hat sie mitratifiziert. - Und Menschenrechte, Herr Schummer, meint genau das: Das Recht jedes Menschen!
Von rosifi
Den Worten Uwe Heinekers kann ich mich nur anschließen.
Da spukt noch immer der Integrations- und nicht der Inklusionsgedanke in den Köpfen der Politiker herum. Vielleicht sollten sich die Parteien, doch einmal eingehend mit der BRK und dem Thema Inklusion auseinandersetzen. 5 Jahre nach Inkrafttreten der Konvention scheint diese immer noch "Neuland" für unsere Politiker zu sein.
Von Uwe Heineker
Schon wieder!
Wie lange noch werden schwerstmehrfach behinderte Menschen, die sich weder artikulieren noch irgendeiner (sogenannter "wirtschaftlich verwertbarer") Erwerbstätigkeit - auch in Werkstätten - nachgehen können, immer noch gern bei allen Diskussionen um die Inklusion "vergessen" und werden so gut wie gar nicht thematisiert ?!
Solange sich Inklusion sich nicht am Maßstab der angesprochenen Personengruppe orientiert, kann sie einfach nicht gelingen und bleibt somit weiterhin eine Mogelpackung!
Hier ist vor allem aber auch Solidarität in den eigenen Reihen gefragt!
Durchbrechen wir also die Hierachrie innerhalb der Behinderungsarten, die es erwiesenermaßen gibt, dies ist mehr als dringend von Nöten - ganz im Sinne der Inklusion, der fortschrittlichen Philosophie der UN-Behindertenrechtskonvention!