Fachkräftesicherung durch Ausbildung Behinderter
Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul
Mainz (kobinet) Angesichts der Debatte um Inklusion in Kindergärten und Schulen möchte die rheinland-pfälzische Wirtschaftsministerin Eveline Lemke die Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz dazu anregen, Ausbildungsmöglichkeiten für Menschen mit Behinderung stärker in den Blick zu nehmen und als Chance für die Fachkräftesicherung zu verstehen.
In diesem Zusammenhang ruft die Ministerin die Arbeitgeber in Rheinland-Pfalz dazu auf, sich beim von namhaften rheinland-pfälzischen Unternehmen unterstützten Inklusionspreis 2014 (www.inklusionspreis.de) zu bewerben, bei dem es auch darum geht, gelungene Beispiele für Inklusion durch Ausbildung vorzustellen. Der Preis geht auf eine Initiative des UnternehmensForums in Zusammenarbeit mit der Bundesagentur für Arbeit, der Bundesvereinigung der Deutschen Arbeitgeberverbände und der Charta der Vielfalt zurück.
"Es gibt heute nicht mehr den idealtypischen Bewerber um den Ausbildungs- oder Arbeitsplatz. In Zeiten des aufziehenden Fachkräftemangels öffnen sich immer mehr Unternehmen den persönlichen Bedürfnissen und Wünschen der Bewerberinnen und Bewerber. Dazu gehört für mich auch ganz klar, die Potentiale von Menschen mit Behinderung als Auszubildende und Arbeitnehmer zu entdecken", erklärte Eveline Lemke. Die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, auf die Fachkräfte von morgen zu verzichten. Die Ministerin begrüßt es daher, dass die Partner am Ovalen Tisch für Ausbildung und Fachkräftesicherung sich zu dem gemeinsamen Ziel bekennen, „dass jeder Mensch einen berufsqualifizierenden Abschluss erwerben kann, der zu ihm passt und der zugleich den Anforderungen des Arbeitsmarktes entspricht. Am 16.07.2014 wird der Ovale Tisch eine Strategie zur Fachkräftesicherung unterzeichnen.
Die rheinland-pfälzische Staatsministerin Eveline Lemke würdigte das Engagement der Bundesvereinigung der Arbeitgeberverbände, der Industrie- und Handelskammer sowie der Handwerkskammern, noch bestehende Vorurteile gegenüber behinderten Menschen aufzubrechen und Unternehmen zu mehr Ausbildung und Beschäftigung von Menschen mit Behinderung zu ermutigen.
Von Gisela Maubach
Zitat aus dem Beitrag:
"Die Gesellschaft könne es sich nicht leisten, auf die Fachkräfte von morgen zu verzichten."
Wenn man bedenkt, dass der Beitrag mit dem Hinweis auf die "Debatte um Inklusion in Kindergärten und Schulen" beginnt, wird mal wieder deutlich, wofür der Begriff Inklusion ununterbrochen missbraucht wird:
Da der Begriff Inklusion in der Berichterstattung grundsätzlich diejenigen Menschen mit Behinderung ausschließt, aus denen niemals Fachkräfte werden können und die ihre Tage in großen Schwerstbehinderten-Gruppen unter sich verbringen müssen (weil die "Eingliederungshilfe" für diese Menschen einrichtungsgebunden ist), kann es sich auch nicht um wirkliche Inklusion handeln, denn wirkliche Inklusion würde diese Menschen nach Ende der Schulzeit nicht so konsequent ausschließen!