Kinder in Förderschulen zu separieren ist keine Inklusion

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Verena Bentele
Verena Bentele
Bild: Irina Tischer

Berlin (kobinet) Fast ein halbes Jahr ist Verena Bentele mittlerweile Bundesbehindertenbeauftragte. Im Planet-Interview mit sie sowohl zu ihren Erfahrungen als Bundesbehindertenbeauftragte als auch zu vielen Fragen um das Thema Sport Stellung. So auch zum Thema Inklusion.

"Wir sollten uns nicht mehr damit auseinandersetzen, ob Inklusion funktioniert oder ob wir vielleicht doch besser die Förderschulen bestehen lassen. Kinder in Förderschulen zu separieren ist keine Inklusion. Auf Dauer kann es keine Parallelstrukturen geben (...)", erklärte Verena Bentele beispielsweise auf die Frage was ihrer Ansicht nach die beste Lösung in Sachen Inklusion und dem Umgang mit Förderschulen ist.

Link zum Interview

Lesermeinungen zu “Kinder in Förderschulen zu separieren ist keine Inklusion” (2)

Von Martin Cuno

Sehr geehrte Frau Bentele,

Sie erheben im Interview den Anspruch, "die Interessen von Menschen mit Behinderung authentisch vertreten" zu können.

Diese Aussage kann ich nicht vereinbaren mit Ihren im Interview getätigten Äußerungen, die eine gezielte Abschaffung von Förderschulen trotz bestehenden Elternwunsches nahelegen. Im Sinne der UN-BRK kann nur die Wahlfreiheit von Kindern und Eltern sein, sich für eine Schule und Schulform ihres Ermessens zu entscheiden. Ein Zwang zum Besuch einer "inklusiven" Schule kann nicht im Sinne der UN-BRK sein, die größten Wert auf die Autonomie der Persönlichkeit, ohne Ansehen ob "behindert" oder nicht, legt. Ihre Aussage, Förderschulen würden "separieren", diskriminiert und bevormundet die Eltern und Kinder, die sich frei für eine Förderschule entscheiden.

Meine näheren Argumente hierzu finden Sie hier im Forum zum Beitrag "Inklusion zurückerobern" vom 26.06.2014.

Mit freundlichen Grüßen

Martin Cuno, Siegen

Von Gisela Maubach

. . . "die beste Lösung in Sachen Inklusion und dem Umgang mit Förderschulen" ?????

Auch in diesem Interview wird Inklusion wieder auf die Schulzeit reduziert.
Für die Zeit danach wird noch Arbeit erwähnt, aber leider hat auch Verena Bentele auf die (auch schriftlich an sie gerichtete) Frage nach der Einrichtungsgebundenheit der Eingliederungshilfe für arbeitsunfähige Menschen mit Behinderung immer noch nicht geantwortet.

Daher auch hier nochmal der Hinweis:
Kinder zu separieren ist keine Inklusion.
Aber Erwachsene zu separieren ist auch keine Inklusion!
Und eine halbe Inklusion ist eine volle Mogelpackung!