Besuch vom Landesbehindertenbeauftragten

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Gruppenbild mit Landesbeauftragtem
Gruppenbild mit Landesbeauftragtem
Bild: omp

Bremen (kobinet) Der Empowerment Schulungskurs "Stärker werden und etwas verändern!" bekam am Wochenende Besuch vom Landesbehindertenbeauftragten aus Bremen. Gleich am ersten Schulungswochenende waren die TeilnehmerInnen gefordert, denn ihre Aufgabe war es, die Veranstaltung mit Dr. Joachim Steinbrück am Samstagnachmittag selbst vorzubereiten und durchzuführen.

Da die von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) angebotene und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales modellhaft geförderte Empowerment Schulung darauf abzielt, dass die TeilnehmerInnen möglichst viel selbst machen, ging es beim ersten Schulungswochenende in Bremen am Samstatnachmittag so richtig zur Sache. Ab 14.15 Uhr liefen die Vorbereitungen auf Hochtouren für die Veranstaltung, die für 15.00 Uhr geplant war. Wer empfängt den Landesbeauftragten vor der Jugendherberge und zeigt ihm den Weg. Da Dr. Joachim Steinbrück blind ist, war auch die Frage, ob man ihm einen Arm anbietet oder nicht. Wer empfängt ihn im Tagungsraum und wie sollte der Tagungsraum möglichst ansprechend gestaltet werden. Natürlich soll der Gast auch Getränke und Kekse angeboten bekommen, wer ist dafür verantwortlich? Wie soll die Sitzordnung sein, braucht es einen Podiumstisch und wie gestaltet man den sogenannten Small talk, sollte er etwas früher kommen? All diese Fragen und Aufgaben wurden in ca. 25 Minuten verteilt, so dass es pünktlich um 15.00 Uhr losgehen konnte.

Die wohl schwierigste Aufgabe bestand in der Moderation der Veranstaltung. Denn diese Person ist dafür verantwortlich, dass die Diskussion läuft, dass Strukturen gesetzt werden und vor allem, dass auch die geplante Zeit eingehalten wird. Doch auch alle TeilnehmerInnen des Kurses waren gefragt, sie mussten sich Fragen oder Themen überlegen, die sie mit Joachim Steinbrück ansprechen wollten. Und wer kümmert sich um den Gast nach dem offiziellen Teil und soll ein Gruppenbild bemacht werden? Es gab also eine ganze Menge zu organisieren und so herrschte in der Bremer Jugendherberge, wo das erste der insgesamt vier Schulungswochenenden stattfindet, am Wochenende rege Beschäftigung und auch entsprechende Nervosität.

In der Auswertung der Veranstaltung konnten die TeilnehmerInnen dann ein sehr positives Resumée ziehen. Nicht nur, dass alles geklappt hat, wie auch die Übergabe eines kleinen Anerkennungsgeschenkes, die TeilnehmerInnen haben dabei sehr viel gelernt. Denn diese Übung kommt im Alltag so oft vor, wenn Selbsthilfe- und Selbstvertretungsorganisationen Veranstaltungen durchführen. Vor allem waren die TeilnehmerInnen jedoch an der offenen, kompetenten und unkomplizierten Art von Dr. Joachim Steinbrück als Landesbehindertenbeauftragter von Bremen angetan. Viele Themen konnten angesprochen werden, die von den fehlenden Behindertenparkplätzen vor der Jugendherberge, über die Probleme im Bereich Arbeit und Werkstätten, bis zum Bundesteilhabegesetz reichten.

Wenn sich die Gruppe Ende Januar wieder trifft, geht es um die Themen Öffentlichkeitsarbeit und Kommunikation. Ein Ausflug in die Bremer Innenstadt ist dann auch geplant, denn Bremen hat viel in Sachen Barrierefreiheit und Teilhabe behinderter Menschen zu bieten.