Der Tanz hat begonnen

Veröffentlicht am von Christian Maier

Bild der Empowerment Gruppe
Bild der Empowerment Gruppe
Bild: Catharina Wesemüller

Bremen (kobinet) Dass Tanzen ganz viel mit Empowerment zu tun haben kann und wie wichtig eine gute und starke Behindertenbewegung ist, das zeigte sich bei der Empowerment Schulung für behinderte und chronisch kranke Menschen, die am letzten Wochenende in Bremen stattfand.

Im Mittelpunkt der Schulung stand bei dem zweiten von der Interessenvertretung Selbstbestimmt Leben in Deutschland (ISL) durchgeführten und vom Bundesministerium für Arbeit und Soziales geförderten Schulungskurs die Kommunikation und Öffentlichkeitsarbeit. Wie wichtig eine gute Präsentation ist, lernten die TeilnehmerInnen aus Bremen, Hamburg und Niedersachsen bereits zu Beginn der Schulung u.a. auch durch konkrete Übungen. Wie ist es, wenn man einen Vortrag halten und vor eine neue Gruppe treten muss? Wie verlaufen Einigungsprozesse auf gemeinsame Inhalte in Gruppen? Wie kann man sich in Verhandlungssituationen verhalten und welche Rollen werden dort eingenommen? Diesen und vielen anderen Fragen widmeten sich die TeilnehmerInnen in der von Charlotte Wolff-Böcker und Ottmar Miles-Paul geleiteten Schulung.  

Höhepunkt der Schulung war jedoch der Besuch der beiden Tänzerinnen Neele Buchholz und Trudi Richardson vom Projekt tanzbar-bremen. Die TeilnehmerInnen führten mit den begeisterten Tänzerinnen ein Interview über deren Aktivitäten und Lebensgeschichte. Die beiden Frauen mit Lernschwierigkeiten möchten nämlich nicht in einer Werkstatt für behinderte Menschen arbeiten. Neele Buchholz hat bereits bei tanzbar-bremen eine Stelle gefunden und Trudi Richardson macht dort gerade ein längeres Praktikum. Eines wurde schnell klar: Tanzen ist eine echte Leidenschaft der beiden, was sich dann auch in einem Film zeigte, der nach der Kaffeepause vorgeführt wurde und in dem Neele Buchholz eine zentrale Rolle spielt.

„Empowerment hat sehr viel mit Kommunikation zu tun“, das ist ein Ergebnis des Schulungswochenendes. Und wie wichtig eine gute Öffentlichkeitsarbeit ist, um etwas zu erreichen, zeigt sich an den vielen Dingen, die es noch zu verändern gibt, um den Weg der Inklusion erfolgreich gehen zu können. Welche Barrieren dafür oft noch im Wege stehen, erlebt Doris Josquin, die sich u.a,. für barrierefreie Parkplätze einsetzt. „Selbst vor der Jugendherberge in Bremen, die eine ganze Reihe von weitgehend barrierefreien Zimmern anbietet, fehlen Behindertenparkplätze. Das muss sich ändern“, erklärte die resolute Niedersächsin, die noch viel für eine gleichberechtigte Teilhabe aller Menschen beitragen will.