Modernes Teilhabegesetz gefordert
Veröffentlicht am von Franz Schmahl
Nürnberg (kobinet) Die Lebenshilfe Bayern fordert erneut ein modernes Bundesteilhabegesetz. „Die bundesweite Reform der Eingliederungshilfe muss die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen und ihren Familien deutlich verbessern", betonte die Verbandsvorsitzende Landtagspräsidentin Barbara Stamm, auf der diesjährigen Jahrestagung, die am 23. und 24. Oktober in Nürnberg stattfand.
„Entscheidend ist, die Eingliederungshilfe aus der Sozialhilfe zu lösen und in einem modernen Bundesteilhabegesetz zu regeln, das in keinem Fall ein Einspargesetz werden darf", so die Vorsitzende vor gut 100 Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedsorganisationen. Die Lebenshilfe Bayern setze sich insbesondere dafür ein, dass gesellschaftliche Teilhabe auch Menschen mit sehr hohem Unterstützungs- und Pflegebedarf ermöglicht werde.
Bayerns Sozialministerin Emilia Müller betonte heute auf der Lebenshilfe-Tagung: „Wir wollen Menschen mit Behinderung aus dem bisherigen ‚Fürsorgesystem' der Sozialhilfe herausführen – darin stimmen wir völlig mit den Zielen der Lebenshilfe Bayern überein. Deshalb appellieren wir dringend an den Bund, nach dem umfassenden Beratungs- und Beteiligungsprozess nun zügig den Entwurf für ein Bundesteilhabegesetz vorzulegen. Dieses Gesetz soll die Situation von Menschen mit Behinderung deutlich verbessern. Gleichzeitig muss es dabei noch genügend Gestaltungsspielraum bieten, um unsere bewährten bayerischen Strukturen und regionale Besonderheiten im Interesse der Menschen mit Behinderung erhalten zu können."
Mit der Fachpublikation „Aktiv für andere – Menschen mit Behinderungen in einem Ehrenamt" liefert der Landesverband erstmals eine umfassende Übersicht über das ehrenamtliche Engagement von Menschen mit Behinderungen innerhalb und außerhalb der Lebenshilfen in Bayern. Damit ist die Studie sogar deutschlandweit die einzige Erhebung, die das Thema „Ehrenamt von Menschen mit Behinderungen" bisher explizit untersucht habe, so die Autorin Prof. Dr. Doris Rosenkranz von der Technischen Hochschule Nürnberg.
Von Wolfgang Ritter__deleted__033916
Liebe Leidensgefährten,
Zitat:
"„Entscheidend ist, die Eingliederungshilfe aus der Sozialhilfe zu lösen und in einem modernen Bundesteilhabegesetz zu regeln, das in keinem Fall ein Einspargesetz werden darf", so die Vorsitzende vor gut 100 Vertreterinnen und Vertretern der Mitgliedsorganisationen."
Bei diesem Satz stellt sich für mich ernsthaft nun die Frage, ob hier nicht die Lebenshilfe und andere inzwischen mehr Angst haben, das ein Einspargesetz kommen könnte, als dass was wir befürchten und gegenwärtig aus unserer Sicht nur angenommen werden kann.
Frau Bentele hatte in der Eröffnungsansprache und der anschließenden Podiumsdiskussion eine Aussage gemacht, welche bei Verbänden und BAG WfbM nicht sehr angenehm aufgenommen wurden und wie man anschließend auch an vereinzelten Ständen vernehmen konnte. ( Man muss abwarten, denn es wurde schon vieles gesagt, was anders dann kam. )
Die anwesende Bayerische Staatsministerin für Arbeit und Soziales Frau E. Müller brachte sehr wenig zu unserer Problematik, wobei ihre Redezeit überwiegend ein anderes aktuelles Thema in den Vordergrund stellte.
Erfreulich war aber, der Verband der Bayerischen Bezirke hatte anscheinend schon nach wenigen Stunden am ersten Tag etwas zu feiern. Am Stand auf der Con Sozial gab es Lachsbrötchen und Sekt sowie rege Diskussionen wo man erneut die Geschlossenheit unserer Wohltäter und so sehen sich einige, aus der Ferne von 20 mtr. betrachten konnte.
Auch andere, welche mit unserem Schicksal nicht so schlecht leben anscheinend, konnte man in Güte und Wohltätigkeit genießen, wenn man die Selbstdarstellung etwas näher betrachtet.
Jedes Jahr am zweiten Tag der Con Sozial um die Mittagszeit ist dann am Stand vom Landesverband der Bayerischen Lebenshilfe ein großer Empfang. Besuchern, Fachleuten und wer sich noch am Stand einfindet, wird dann mit Leckereien, Sekt oder anderem vom Catering Service verwöhnt, dafür gedankt, was viele zum Wohlstand, das Jahr über leisteten, was jedes Jahr großen Zuspruch findet.
Erinnern wir uns noch mal dem Eingangssatz!
""„Entscheidend ist, die Eingliederungshilfe aus der Sozialhilfe zu lösen und in einem modernen Bundesteilhabegesetz zu regeln, das in keinem Fall ein Einspargesetz werden darf",
Da stellt sich doch ernsthaft die Frage, welche Einsparung wird denn befürchtet, wenn man nicht mehr in aller Öffentlichkeit Wohltaten vollbringen kann, denn mit Mineralwasser, findet man bestimmt keine Fürsprecher?
Viele Besucher sind der Meinung, man könnte das Geld nutzbringender anlegen, sind aber auch nicht abgeneigt davon, mit der Güte der Lebenshilfe genießen zu können, denn es gab anderes als Schmalzbrote.
Wie jedes Jahr verzichte ich sehr gern zum Wohle derer, welche meinen, unsere Sorgen treiben sie in den Ruin.
Wenn dass alles eingespart würde, dann kann ich schon die Ängste von Frau Stamm und anderen durchaus verstehen.
Wolfgang Ritter