Verstümmelt und traumatisiert
Veröffentlicht am von Franz Schmahl
München (kobinet) Anlässlich des heutigen Weltflüchtlingstags veröffentlicht Handicap International den Bericht „Syrien - eine verstümmelte Zukunft". Der Bericht zeigt die fatalen Auswirkungen des Einsatzes von explosiven Waffen auf die syrische Bevölkerung. Die Hilfsorganisation fordert die Konfliktparteien dringend dazu auf, den Einsatz von explosiven Waffen in bevölkerten Gebieten zu stoppen. Außerdem muss humanitären Organisationen der Zugang zu blockierten Gebieten gewährt werden, so dass die betroffene Bevölkerung versorgt werden kann.
Da alle Konfliktparteien massiv auf den Einsatz dieser Waffen zurückgreifen, sind die Folgen für die Zivilbevölkerung gravierend. Explosive Waffen haben eine verheerende Explosions- oder Splitterwirkung. Dadurch verursachten sie fast immer komplexe Verletzungen oder töteten ihre Opfer direkt. Ihre weitläufige Verwendung, gepaart mit dem Mangel an medizinischer Versorgung und angemessener psychologischer Unterstützung in Syrien, habe dramatische Folgen für das Leben der Menschen. Mit mehr als einer Million Verletzten in Syrien werde eine ganze Generation unter den Langzeitfolgen dieser Waffen zu leiden haben, so Eva Maria Fischer, die Kampagnensprecherin von Handicap International Deutschland.
Ali wird nie wieder laufen können
„Wir waren zusammen mit meinem Vater auf dem Rückweg von der Moschee und wollten unsere Nachbarn besuchen. Wir hatten die Wohnung gerade betreten, als diese von einer Bombe getroffen wurde. Meine Nachbarn sind alle tot. Mein Vater verlor einen Teil seines Gehörs und mich traf ein Schrapnell, das sich in meine Wirbelsäule bohrte", berichtet der 20-Jährige in einem Flüchtlingslager im Libanon.