6 Monate ohne Beschulung - nun Lösung in Sicht
Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Bild: ht
Steinhöring (kobinet) Welche Kämpfe Eltern und Kinder mit Behinderungen zuweilen auszustehen haben, zeigt das Beispiel von Familie Mittelberg auf's neue. "Unser autistischer Sohn bekommt seit 6 Monaten keine Beschulung", mit diesen Worten wandten sich Robert und Petra Mittelberg aus Steinhöring in Bayern vor kurzem an die kobinet-nachrichten. Dank der mittlerweile erfolgten engagierten und zielführenden Unterstützung eines Ministerialbeauftragten zeichnet sich nun für die Familie endlich eine Lösung ab. Allerdings steht noch die Bewilligung eines weiteren Antrages durch das Jugendamt aus, wie es im Facebookeintrag vonseiten der Familie heißt.
Der Sohn von Familie Mittelberg ist ihren Angaben zufolge seit der 1. Klasse mit Schulbegleiter/Integrationshelfer in die Regelschule gegangen. "Er konnte aber nie in der Schule lernen, hat dort seine Aufgaben mal mehr mal weniger erledigt, die Zwangssozialkontakte ausgehalten und dann nachmittags mit mir den Lernstoff gelernt. Unser Glück ist, dass er trotz frühkindlichem Autismus mit mir das Sprechen erlernt hat und heute verbal in der Lage ist, sogar Powerpoint-Präsentationen zu halten. Allerdings, Kommunikation mit Gleichaltrigen oder sagen wir mal Alltagskommunikation (er bezeichnet das alles als sinnlosen Smalltalk), kann er bis heute nicht oder nur bedingt. Er versucht es, reibt sich aber damit auf und fällt dann in Aggressionen. Deshalb wurde nun auch seine schulische Situation mit Unterrichtsausschluss aufgrund von Eigen- und Fremdgefährdung mit Dauerstören, Hibbeln ... bei einem Runden Tisch besprochen. Die Leitung hatte der Ministerialbeauftragte, der das Ergebnis zusammenfasste mit, dass eine Webbeschulung die einzig sinnvolle Maßnahme derzeit ist. Leider laufen die Kosten über das Jugendamt, das mit 2 Sachbearbeiterinnen und dem Teamleiter am Runden Tisch teilnahm. Das Jugendamt reagiert nun aber wieder nicht, außer mit einem Schweigepflichtsbruch am 06.06.2019", so schilderten Robert und Petra Mittelberg vor kurzem frustriert noch die Situation in Facebook.
Link zum Facebook-Eintrag: https://m.facebook.com/story.php?story_fbid=143714893470544&id=1000349
"2 von 3 Anträgen an das Kreisjugendamt (KJA) sind nun endlich genehmigt!!! Nun bleibt nur noch abzuwarten, wann der letzte seit 4 Monaten offene Antrag genehmigt wird: Autismusspezifisches Einzeltraining mit vorhergehender Ausdifferenzierung bei der Fachberatungsstelle Autismus", schrieben Robert und Petra Mittelberg nun dankbar in Facebook. Und weiter heißt es dort: "Unser großer Dank geht an die vielen, lieben Menschen, die uns in dieser schwierigen Zeit unterstützten: Ganz besonders möchten wir dem Ministerialbeauftragten und seinem Team danken für seinen unermüdlichen Einsatz in der Vor- und Nachbereitung des Runden Tisches und die strukturierte und wertschätzende Gesprächsleitung beim Runden Tisch."