Je früher die Diagnose, desto besser die Behandlungsmöglichkeiten

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Cornelia Rundt
Cornelia Rundt
Bild: Sozialministerium Nds

Hannover (kobinet) In Niedersachsen lebten Ende 2014 nach Schätzung des Robert Koch-Instituts rund 4.200 Menschen mit HIV/AIDS. Rund 860 von ihnen wissen noch nichts von ihrer Infektion. "Je früher eine Diagnose gestellt wird, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten", betont Niedersachsens Sozialministerin Cornelia Rundt anlässlich des heutigen Welt-Aids-Tages.

"Es gilt: Wer seine Diagnose kennt, kann sich und auch andere besser vor HIV schützen. Deshalb ist es wichtig, dass wir Testangebote schaffen, die möglichst ohne Barrieren auskommen. Ein solches Angebot waren im Vorfeld des Welt-Aids-Tages die länderübergreifenden Beratungs- und Testwochen der Initiative 'Schwule Vielfalt erregt Niedersachsen' - kurz Sven", so Cornelia Rundt. Insgesamt 34 Gesundheitsämter, Aidshilfen und weitere Präventionseinrichtungen in Niedersachsen, Hamburg und Bremen beteiligten sich an der Aktion, für die der Präsident des Niedersächsischen Landesgesundheitsamts, Dr. Matthias Pulz, die Schirmherrschaft übernommen hatte.

Auch die Furcht vor Stigmatisierung spielt oft eine Rolle, wenn sich Menschen nicht testen lassen – nicht nur im Privatleben, sondern auch am Arbeitsplatz. "Kollegen reagieren oft unsicher, bei Chefs stellt sich die Angst ein, dass wer positiv ist, schnell arbeitsunfähig ist", so Cornelia Rundt. "Aber die Annahme ist falsch: Dank der Medikamente sind Kolleginnen und Kollegen mit HIV im Berufsalltag genauso leistungsfähig wie ohne."