Udo-pia in Leipzig

Veröffentlicht am von Franz Schmahl

Udo Lindenberg am 12.06.19 in der Arena von Leipzig
Udo Lindenberg am 12.06.19 in der Arena von Leipzig
Bild: Hannibal

Leipzig (kobinet) Udo Lindenberg begeisterte zweimal 10 000 Fans in der Arena von Leipzig. "Udo-pia in Rock, Zorn und Melancholie", titelte heute die Leipziger Volkszeitung. Und wie immer bei der Live 2019-Tour durch Deutschland ließ der Panik-Rocker deutlich seine politischen Überzeugungen gucken. Der 73-Jährige sympathisiert natürlich mit der jungen Bewegung "Fridays for Future", losgetreten von der Schwedin Greta Thunberg mit dem Asperger-Syndrom. Immer mehr Jugendliche gehen wie sie freitags auf die Straße, um die drohende Klimakatastrophe abzuwenden.

Lindenberg hat schon vor mehr als 30 Jahren vor der lebensgefährlichen Umweltverschmutzung gewarnt, so eine junge Frau, die gerade ihr Studium Soziale Arbeit aufgenommen hat. Zu seinem alten Song "Die Ratten" wurden jetzt erschreckende Bilder von Smog, Müll, toten Fischen, Ölpumpen, Autos und verdreckten Wasser auf der Leinwand gezeigt. Die Lindi-Show unterstützt den Alarmruf der Kinder und Jugendlichen. Der Sänger will weiter daran glauben, dass Lieder die Welt verändern können, "wenigstens ein bisschen".

Greta Thunberg erhielt als junges Mädchen die Diagnose Asperger-Syndrom, hochfunktionaler Autismus, Zwangsstörungen mit  perfektionistischem Anspruch. "Greta", zitierte das Nachrichtenmagazin "Spiegel" die Mutter, "hat eine Diagnose gestellt bekommen, aber das schließt nicht aus, dass sie recht hat und wir anderen so falschliegen, wie man nur falschliegen kann." Greta sehe Dinge, die andere nicht sehen wollen. 

Die jungen Menschen, ob mit oder ohne Behinderungen, wollen sich nicht mit wortreichen Ankündigungen zufrieden geben, sondern endlich Taten sehen (kobinet 26. Mai 2019). Und immer mehr ältere Menschen verstehen das. Angekommen sind die überzeugenden Argumente auch bei politischen Parteien. Doch wann und wie erwachsen daraus Handlungen, die eine unheilvolle Entwicklung stoppen kann? Das fragten sich Lindenberg-Fans, als am Ende der Show "Wir ziehen in den Frieden" gesungen wurde ...