Betonkopf verliehen

Veröffentlicht am von Franz Schmahl

Betonkopf-Banner
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Bild: ABB e.V.

Potsdam (kobinet) Brandenburgs Allgemeiner Behindertenverband (ABB e.V.) hat heute den Betonkopf Brandenburg 2013 an die Verwaltung des Landtages und das Ministerium der Finanzen verliehen. Sie erhielten die Negativauszeichnung zu gleichen Teilen, weil der neue Plenarsaal im zukünftigen Gebäude des Landtages in Potsdam nicht barrierefrei nutzbar sein wird. Der Betonkopf wird seit 2004 jeweils zum Europäischen Protesttag für die Gleichstellung von Menschen mit Behinderungen am 5. Mai vergeben.

Das Herzstück des neuen Landtagsgebäudes, der zukünftige Plenarsaal wird sich an Stelle des früheren Gartensaals im ehemaligen Stadtschloss befinden. Dieser Saal wird – gemessen an den technischen Baubestimmungen und geltenden DIN-Normen – nicht barrierefrei nutzbar sein. Die aus Sicht des Präsidiums hinteren Reihen werden nur über Stufen erreichbar sein. Im vorderen Bereich werden sich Rampen befinden, die nicht den geltenden Vorschriften entsprechen und selbständig für Rollstuhlfahrer kaum nutzbar sind.

"Den Plenarsaal des neuen Landtages - wohlgemerkt ein völliger Neubau in lediglich historischem Gewand - nicht barrierefrei zu gestalten, ist ein fatales politisches Signal", wird in einer Pressemitteilung des Behindertenverbandes betont. "Diese Entscheidung ist ein Gradmesser, wie es um die Inklusion im Sinne der UN-Behindertenrechtskonvention in märkischen Landen bestellt ist – und damit einen Betonkopf wert!"