Barrierefreiheit - Konsequenzen gefordert
Veröffentlicht am von Franz Schmahl
Berlin (kobinet) Der Deutsche Behindertenrat fordert Konsequenzen, um Defizite bei der gebotenen Barrierefreiheit zu überwinden. Sein Sprecher Adolf Bauer erklärte heute, private Dienstleister müssten stärker in die Pflicht genommen werden. Der Behindertenrat hat ein gemeinsames Eckpunktepapier für eine entsprechende Reform des Behindertengleichstellungsgesetzes vorgelegt.
„Es geht uns insbesondere um eine verbindlichere Einbindung der privaten Anbieter von Dienstleistungen. Sie müssen gesetzlich dazu verpflichtet werden, mehr Barrierefreiheit zu gewährleisten", sagte Adolf Bauer, Präsident des Sozialverbands Deutschlands und Sprecher dieses Aktionsbündnisses von über 140 Organisationen behinderter und chronisch kranker Menschen, das mehr als 2,5 Millionen Betroffene in Deutschland repräsentiert.
Das Behindertengleichstellungsgesetz trat im Jahr 2002 in Kraft. Das Gesetz soll die Benachteiligung von behinderten Menschen verhindern und Barrierefreiheit gewährleisten. Im Rahmen eines umfassenden Prozesses wurden die gesetzlichen Regelungen inzwischen evaluiert. „Ohne eine gesetzgeberische Gesamtstrategie wird es schwer, Barrierefreiheit offensiv voranzubringen. Denn sie betrifft viele Lebensbereiche, dies gilt es zu berücksichtigen. Es ist eine gründliche Überarbeitung des Behindertengleichstellungsgesetzes geboten", betonte Bauer. Der Verbandspräsident forderte zudem eine Reform weiterer Gesetze, die sich ebenfalls auf die Barrierefreiheit in Deutschland auswirken.