Welt ohne Barrieren

Veröffentlicht am von Franz Schmahl

Andreas Vega bei einer Demo in Berlin
Andreas Vega bei einer Demo in Berlin
Bild: sch

Andreas Vega

München (kobinet) Eine Welt ohne Barrieren! Das ist der Traum des Teams vom Zero-Project. Unterstützt und ins Leben gerufen wurde das Projekt von der Essl Foundation. Die gemeinnützige österreichische Stiftung fördert seitdem die jährliche Zero-Project Konferenz, die in den Gebäuden der Vereinten Nationen in Wien stattfindet. Kernpunkt dieser Konferenz ist es, eine Plattform anzubieten, auf der besonders innovative und effektive Lösungen zur Beseitigung der Probleme von Menschen mit Behinderungen im Sinne der Umsetzung der UN Behindertenrechtskonvention prämiert und vorgestellt werden. Vor allem geht es hierbei um den menschenrechtlichen Aspekt, den die UN Behindertenrechtskonvention vorschreibt.

Jedes Jahr konzentriert sich das Team auf ein bestimmtes Thema der Behindertenrechtskonvention und untersucht weltweit die innovativsten Praxisbeispiele der Behindertenpolitik und der Selbstvertretung von Menschen mit Behinderungen. Dieses Jahr wurden Initiativen vorgestellt und ausgezeichnet, die sich der Ermöglichung eines selbstbestimmten Lebens und der politischen Teilhabe widmen.

Am ersten Abend der Konferenz erhielten zahlreiche Selbstbestimmt Leben Initiativen aus der ganzen Welt die undotierte Auszeichnung. Unter anderem wurden das europäische Netzwerk der Selbstbestimmt Leben Bewegung ENIL, das einzige Selbstbestimmt Leben Zentrum in Norwegen ULOBA und viele andere Projekte aus der ganzen Welt geehrt. Für Deutschland wurden gleich mehrere Selbstbestimmt Leben Projekte ausgewählt: unter anderem Mobile aus Dortmund, Rhein-Main-inclusive e.V. sowie der VbA-Selbstbestimmt Leben e.V. aus München.

An den beiden folgenden Tagen konnten sich die ca. 500 Teilnehmer und Teilnehmerinnen aus 70 Ländern in Workshops austauschen und ihre Programme diskutieren. Beendet wurde die zweitägige Konferenz am Freitag mit einer hochkarätig besetzten Abschlussrunde. Moderiert wurde das Podium von Shuaib CHALKLEN, dem ehemaligen UNO-Sonderberichterstatter für Behinderung & Ratsmitglied des World Future Council aus Südafrika:

Michelle Funk, seit 2000 Leiterin der Abteilung Planung, Service-Entwicklung, Menschenrechte und Gesetze der WHO für die Gesundheitspolitik von Menschen mit geistiger und psychischer Beeinträchtigung. Sie setzt sich innerhalb der WHO für Menschenrechtsstandards in psychosozialen Einrichtungen für Menschen mit geistigen und psychischen Behinderungen ein, um diesen Personenkreis und die zivilgesellschaftlichen Bewegungen zu stärken.

Akiko Ito, Leiterin des Sekretariats für die UN Behindertenrechtskonvention im UN-Hauptquartier in New York. Sie ist unter anderem auch in der UN-Kontaktstelle für Behindertenfragen tätig.

Daniela Bas - Leiterin der Abteilungen für Sozialpolitik und Entwicklung sowie für wirtschaftliche und soziale Angelegenheiten der Vereinten Nationen (DSPD / UNDESA). Seit fast 10 Jahren arbeitet die Rollstuhlnutzerin für die UN als leitende Beamtin in den Bereichen soziale Entwicklung und humanitäre Angelegenheiten. Zuvor war sie Sonderberaterin bei der Europäischen Union für soziale Fragen und Demokratie.

Auch auf dem Podium waren noch ein Sprecher des Europarates sowie Michael Fembek und Ingrid Heindorf als Vertreterinnen des Zero Projects. Sie kündigten bereits das Thema der nächsten Konferenz an. Gesucht werden ab April 2015 innovative Praxisbeispiele aus dem Bereich inklusive Bildung für Menschen mit Behinderungen, die im Sinne der Behindertenrechtskonvention Teilhabe bei der Ausbildung umsetzen.