Anni Dahesch kurz vor 80. Geburtstag gestorben
Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul
Bad Homburg (kobinet) Wer sich mit der Geschichte der Behindertenbewegung der letzten 25 Jahre beschäftigt, kommt am Namen Dahesch nicht vorbei. Keyvan und Anni Dahesch waren ein unschlagbares Team, wenn es darum ging, Missstände publik zu machen und behinderten Menschen zu helfen. Während Keyvan Dahesch schon seit fast drei Jahren im Krankenhaus liegt, ist nun überraschend seine Frau Anni Dahesch im Krankenhaus gestorben. Am 20. März wäre sie 80 Jahre alt geworden.
"Für Anni Dahesch von Deinem Mann und Deinen Angehörigen - Wir trauern um unsere liebe Ehefrau, Schwester, Schwägerin, Tante und Patentante", heißt es in einer Anzeige im Trauerportal der Frankfurter Rundschau. Und diese Trauer teilen viele, die Anni Dahesch kannten und mit ihr zu tun hatten. Sie war eine engagierte und herzensgute Frau, die sich nicht scheute zu sagen, was sie denkt, dabei aber immer respektvoll mit anderen umging.
Für ihr langjähriges und vielfältiges soziales Engagement wurde Anni Dahesch Ende April letzten Jahres im Kurstift in Bad Homburg mit dem Bundesverdienstkreuz am Bande ausgezeichnet. Der Oberbürgermeister von Bad Homburg Michael Korwisi würdigte damals in seiner Rede die vielfältigen Aktivitäten von Anni Dahesch, die hochgradig sehbehindert ist und seit vier Jahren im Kurstift von Bad Homburg wohnte.
Das Engagement von Anni Dahesch geht bis in ihre Kindheit zurück. "Für mich war es selbstverständlich und mir einfach gegeben, mich für andere Menschen einzusetzen, die Unterstützung brauchen", erklärte damals Anni Dahesch. Zusammen mit ihrer ebenfalls sehbehinderten Schwester musste sie sich schon früh mit Formularen herum schlagen. Als ehrenamtliche Richterin am Sozialgericht kamen ihr diese und viele andere erworbene Kenntnisse im Sozialrecht später zu Gute. Sei es im Blinden- und Sehbehindertenverband, beim VdK oder durch die vor einigen Jahren gegründete Anni und Keyvan Dahesch Stiftung, Anni Dahesch hat viel bewegt. Ihre Beständigkeit nach einer Ausbildung beim Blinden- und Sehbehindertenverband mit insgesamt 40 Jahren Tätigkeit als Sekretärin bei der Dresdner Bank spiegele sich auch in ihrem sozialen Engagement wider, betonte Oberbürgermeister Michael Korwisi.
Einziger Wermutstropfen bei der Feierstunde im voll besetzten Clubraum des Kurstifts in Bad Homburg war damals, dass der Mann von Anni Dahesch, Keyvan Dahesch, mit dem sie viele Aktivitäten gemeinsam durchgeführt hat, wegen eines Krankenhausaufenthaltes nicht dabei sein konnte. Keyvan Dahesch ist nunmehr seit fast drei Jahren schwer erkrankt. Anni Dahesch hat sich engagiert um ihn gekümmert. Sie fehlt nun nicht nur ihrem Mann, sondern vielen Menschen, die ihren Lebensweg kreuzen durften.