Empowerment-Start im Mainzer Rathaus
Veröffentlicht am von Christian Mayer

Bild: Michael Börner
Mainz (kobinet) Im Mainzer Rathaus hat heute der zweite Block der Empowerment-Schulung für behinderte Menschen aus den von der Aktion Mensch geförderten modellhaften kommunalen Inklusionsprojekten begonnen. Eingeladen zu dem Treffen ins Rathaus hat die Mainzer Behindertenbeauftragte Marita Boos-Waidosch, die zusammen mit Gracia Schade vom Inklusionsprojekt aus Nieder-Olm im Anschluss an die Beratungen einen kleinen Stadtrundgang zu guten Beispielen der Inklusion in Mainz mit den SchulungsteilnehmerInnen durchführt.
Als Marita Boos-Waidosch bei der ersten von der Aktion Mensch organisierten Empowerment-Schulung im Juni diesen Jahres kurz zu Gast war und von ihrem Wirken als kommunale Behindertenbeauftragte berichtete, bot sie an, dass die TeilnehmerInnen ja auch mal ins Rathaus kommen könnten. Dieses tolle Angebot packten die TeilnehmerInnen auch gleich beim Schopfe, so dass der Auftakt der Schulung heute im Mainzer Rathaus beginnt. Ein guter Ort, denn im Mainzer Ratssaal ist beispielsweise ein Lift eingebaut worden, der in Stufen eingebaut ist und Rollstuhlnutzern das Reden vom Rednerpult aus ermöglicht. Und dass die Stadt Mainz in Sachen Barrierefreiheit und Inklusion mittlerweile viel zu bieten hat, das wissen viele Besucherinnen und Besucher der Landeshauptstadt von Rheinland-Pfalz mittlerweile zu schätzen. Ein Leitsystem erleichtert die Orientierung für blinde und sehbehinderte Menschen in der Stadt, das Landesmuseum bietet vielfältige Möglichkeiten der Erfassung mit verschiedenen Sinnen, beim Staatstheater wurde kreativ eine Rampe in die Treppenstufen eingebaut, Integrationsbetriebe ermöglichen die Arbeit auf dem allgemeinen Arbeitsmarkt und ein weitgehend barrierefreies Hotel und verschiedene Wohnmöglichkeiten machen ein inklusives Leben in der Stadt möglich. Aber auch in Mainz gibt es noch sehr viel zu tun, so dass die Arbeit für Marita Boos-Waidosch und die Aktiven in Mainz noch lange nicht ausgeht.
Für die TeilnehmerInnen der Empowerment-Schulung ist der heutige Ausflug in die Mainzer Innenstadt eine Chance, kreative Lösungen in Sachen Inklusion kennenzulernen und in ihre Kommunen mitzunehmen. Daher geht es auch bei diesem zweiten Empowerment-Kurs, der von Ines Spilker, Kerstin Wöbbeking und Ottmar Miles-Paul geleitet wird, um strategische Fragen und Übungen, wie man sich vor Ort konkret einbringen kann und die Anliegen an die Zuständigen und die Öffentlichkeit getragen werden können. Hierfür haben sich die TeilnehmerInnen aus Schwäbisch-Gmünd, Erlangen, Nieder-Olm, Schneverdingen und Rostock beim ersten Schulungskurs bereits konkrete Projekte vorgenommen.