Mit ganzer Kraft
Veröffentlicht am von Franz Schmahl

Bild: Guy Ferrandis
Berlin (kobinet) Der französische Film "Mit ganzer Kraft" von Nils Tavernier - ab heute im Kino - beginnt mit atemberaubenden Bildern vom Massenstart zum Ironman-Triathlon in Nizza, aufgenommen aus der Vogelperspektive: An die 2700 Athleten in ihren Neopren-Anzügen stürzen sich in die Wellen.
Mittendrin Paul mit seinem siebzehnjährigen Sohn Julien. Erzählt wird die außergewöhnliche und durch wahre Begebenheiten inspirierte Geschichte eines Vaters und seines behinderten Sohns, die durch ihre Teilnahme am Ironman doch noch zueinander finden. Tavernier hat in mehreren Einrichtungen für die Hauptrolle einen selbst behinderten Darsteller gesucht. Fabien Héraud bewarb sich schließlich mit einem Video, ohne vorher seine Eltern zu fragen (kobinet 22.8.2014).
"Mit ganzer Kraft" zeigt das sportliche "Wahnsinns"-Unternehmen vom Start, bei dem Paul seinen Sohn in einem Schlauchboot hinter sich herzieht, bis zum Marathonlauf, bei dem Julien von Paul geschoben wird. Auch die nicht ungefährlichen Trainingsfahrten mit dem dem Rad in den Alpen fehlen nicht. Doch ebenso spannend und berührend ist das damit verbundene Familiendrama mit seinem optimistischen Ende.
Fabien Héraud überzeugt als Schauspieler, als der der E-Rolli-Fahrer in kurzer Zeit kaum richtig ausgebildet werden konnte. Er verkörpert die Entschlossenheit und Beharrlichkeit Juliens, dieses ungewöhnlichen Heldens, weil er wohl selbst so sein möchte, stark und selbstbestimmt sein Leben leben will. Taverniers Film zeigt, was sich mit gemeinsamen Kräften erreichen lässt.