Live-Berichte von change.org vom Brandenburger Tor

Veröffentlicht am von Ottmar Miles-Paul

Constantin Grosch mit 338.912 Unterschriften in der Box
Constantin Grosch mit 338.912 Unterschriften in der Box
Bild: change.org

Berlin (kobinet) Die bei der Petitionsplattform change.org gestarteten Petitionen spielten bei der Kampagne für ein gutes Bundesteilhabegesetz fast von Anfang an eine wichtige Rolle. Die Petition von Constantin Grosch für ein Recht auf Sparen verzeichnete gestern 338.912 UnterstützerInnen und ist damit eine der erfolgreichsten Petitionen bei change.org. Die von der Lebenshilfe gestartete Petition zum Bundesteilhabegesetz, die gestern am Brandenburger Tor übergeben wurde, schaffte es bisher auf 150.000 UnterstützerInnen. So war es nicht nur konsequent, dass das Team von change.org gestern am Brandenburger Tor präsent war, sie sendeten sogar live über Facebook mit Interviews verschiedener Akteure vom Brandenburger Tor.

Gerade für die vielen behinderten Menschen, die gestern aus ganz vielfältigen Gründen nicht bei den Protesten in Berlin dabei sein konnten, bieten die Videos gute Eindrücke von der Stimmung vor Ort und Hintergrundinformationen.

Link zu den Videos vom Brandenburger Tor von change.org

Lesermeinungen zu “Live-Berichte von change.org vom Brandenburger Tor” (2)

Von Heinrich Buschmann

Lieber Constantin,
Lieber Raul,

macht weiter so!! Wir brauchen 33 Millionen Unterschriften!
Dieses Ziel habe ich mir gesteckt!!!!

Wenn dieses BTHG in Kraft tritt - wird unsere und die nachfolgende Generation darunter leiden müssen!!! Vor allem die mehrfach Gesunden, die Noch-Nichtbehinderten müssen wir erreichen - WIR sind die Botschafter - WIR können authentisch darüber berichten, was die mehrfach Gesunden, die Noch-Nichtbehinderten erwartet, wenn sie in unsere Welt wechseln müssen!

Ich glaube nicht, das auch nur ein Einziger in dieser grausamen Welt leben möchte - WIR sollten sie davor bewahren!!!!

Die sozialen Netze geben uns die Möglichkeit dazu!!
Legen wir los - starten wir diese so wichtige Kampagne!!!

Ich werde alles dafür tun, um mein Umfeld darüber zu informieren und sollte sich nichts mehr ändern, werde ich "meinen" Wahlkampf führen!! Menschen, die uns derart diskriminieren dürfen uns nicht länger regieren!!!

Wir sind Menschen und kein Kostenfaktor!!

15 Milliarden schwer ist das Bruttosozialprodukt, welches WIR allein durch unsere Existenz Jahr für Jahr generieren.

WIR kosten kein Geld - WIR bringen Geld!!

Dies muss den Verantwortlichen klar gemacht werden und zwar 33 Millionen mal!

Liebe Grüße
Heinrich Buschmann
IDM-Stiftung


Von Christoph Warweg

Teilhabe ist immer Teilhabe des Andersdenkenden

Constantin Grosch und Raul Krauthausen, den Iniatoren der "Nicht mein Gesetz-Aktion", müssen gestern manchmal die Ohren geklungen haben. Auf den beiden Demos am gestrigen Tage waren es die großen Verbände wie Caritas, Diakonie oder Lebenshilfe, die in ihren Einrichtungen zehntausende meist geistig behinderte Menschen betreuen, die eingeladen hatten. Und da waren auch die Forderungen ganz andere wie bei den vorangegangenen Demos der Körper- und Sinnesbehinderten. Das Recht im Wohnheim bleiben zu können und nicht in einer Wohnung vereinsamen zu müssen, stand im Vordergrund und der Erhalt des Systems ber großen Werkstätten für behinderte Menschen. Selbstbestimmung und Teilhabe waren zwar in aller Redner Munde, aber es ging auch um knallharte Interessen der großen Träger und ihrer Konzernstrukturen. Bei den großen Wohlfahrtsverbänden hatte sich im Laufe der letzten Jahrzehnte alles so schön eingespielt und bei allen guten Werken, hat auch der Profit gestimmt. Es wird eine große behindertenpolitische Aufgabe der nächsten Jahre, dass Sparzwänge auf der einen Seite und Profitstreben auf der anderen Seite nicht alles Gerede über Inklussion und UNO-Behindertenkonvention ad adsurum führen und letztendlich die Freiheit zur Selbstbestimmung behinderter Menschen nur ein schöner Traum bleibt.